Mittwoch, 2. März 2016

Nur ein Stiefelsklave

Nach einer gefühlten Ewigkeit sieht es so aus, als ob ich morgen endlich meine Herrin wiedersehen darf. Wir haben uns bei mir verabredet und so werde ich die Ehre haben, Sie bekochen und bewirten zu dürfen. Außerdem hat Sie angekündigt, bei dieser Gelegenheit einige Ihrer Stiefel mitzubringen, damit ich meiner Aufgabe als Ihr Stiefelsklave nachkommen kann und Ihr Schuhwerk richtig zum Glänzen bringe. Natürlich hoffe ich sehr, dass Sie mit meinen Diensten zufrieden sein wird, sodass ich nicht bei Ihr in Ungnade falle und am Ende noch hart gemaßregelt werde...

Bedauerlicher Weise habe ich oft noch Phantasien in Bezug auf meine Herrin, die Sie als anmaßend empfindet. Falsch oder zum falschen Zeitpunkt mitgeteilt, können mir diese Phantasien durchaus zum Verhängnis werden, was meine Gebieterin mit Ignoranz zu ahnden pflegt. Für Sie bin ich nur Ihr Stiefelsklave, wie Sie mir jüngst noch einmal ziemlich unmissverständlich deutlich mitgeteilt hat. Und sehr zu meinem Bedauern ist meine Herrin für mich seit ich Ihr Sklave bin absolut unberührbar geblieben.

Vor Kurzem durfte ich meiner teuren Herrin neue Stiefel kaufen, die Sie sich selbst als angemessenen Tribut ausgesucht hatte: Es handelte sich um ein Paar schicke Schaftstiefel von Michael Kors - alles andere als ein preiswertes Geschenk, aber mich freut es zu wissen, dass meine Gebieterin auf derart edelem Schuhwerk unterwegs ist, welches ich Ihr bezahlen durfte. Und zudem hatte ich den Eindruck, dass Sie sich wirklich sehr über die neuen Boots gefreut hat - vielleicht auch, weil Sie sich dieses Modell nicht selbst gekauft hätte.

Auch wenn ich meine Gebieterin in der letzten Zeit nicht persönlich gesehen habe, hat Sie das Reglement ein wenig strenger gestaltet. Inzwischen muss ich mich zuweilen auch schon mal zwei Wochen gedulden, bis ich mich wieder selbst anfassen und zum Orgasmus bringen darf (richtiger Sex mit einer Frau ist mir ohnehin nicht erlaubt). Zudem ist eine Erlaubnis nicht immer mit Befriedigung für mich verbunden: Meine Herrin erlaubt mir zuweilen nur Abzuspritzen, ohne dass mein Schwanz dabei in irgend einer Weise stimuliert wird. In unserem gemeinsamen Sprachjargon heißt ein solcher Erguss ohne Anfassen "Sklavenorgasmus", wobei ich zwei verschiedene Möglichkeiten gefunden habe, ohne direkte Stimulation abzuspritzen. Selbstverständlich ist ein "richtiger Orgasmus" weitaus befriedigender - aber als Sklave begnüge ich mich mit dem, was meine hochverehrte Herrin für mich als angemessen erachtet.

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