Samstag, 16. April 2016

Unter strenger Herrschaft

Es kommt immer wieder vor, dass bestimmte Worte und Redewendungen meiner Herrin in eine tiefere Region meines Bewusstseins vordringen und sich dort festsetzen. In vollkommen anderen Alltagssituationen kommt mir dann plötzlich ein solcher Satz, ausgesprochen im Klang der Stimme meiner Gebieterin, in den Sinn. Zumeist handelt es sich dabei um eher beiläufige Äußerungen von Ihr, in denen unser Machtgefälle zum Ausdruck kommt - etwa wenn Sie ganz nebenbei darauf hinweist, dass Sie weit über mir steht, oder auch indem Sie sich einfach über mich lustig macht. Je häufiger sich eine solche Situation einstellt, desto mehr wächst die Überzeugung in mir, dass meine Königin die Einzige und Eine ist, mit der ich ein echtes Herrschaftsverhältnis leben kann.

Mit zunehmender Dauer meiner Unterwerfung unter meine Gebieterin spüre ich, wie auch unser gegenseitiges Vertrauen wächst - zu allererst Ihr Vertrauen darin, dass ein willkürlich strenger und erniedrigender Umgang mit mir als Ihrem devoten Verehrer niemals unangemessen sein kann, was das Verspotten des Sklaven explizit einschließt. Zugleich wächst mit jeder Erniedrigung und jeder strengen Disziplinarmaßnahme auch mein Vertrauen, in Ihr die einzig richtige Gebieterin gefunden zu haben, die sich meiner Abrichtung und Unterwerfung zu einem für Sie passenden Sklaven mit Hingabe und vor allem Freude langfristig widmen möchte.

Dass der beste Platz für mich der Ort ist, den meine Königin für mich als angemessen ansieht, durfte ich zuletzt am vergangenen Montag erfahren, als ich bei Ihr zum Putzeinsatz war. Trotz größter Anstrengung, alle Ihre Anweisungen zu Ihrer vollsten Zufriedenheit zu erledigen, trotz absolutem Gehorsam Ihr gegenüber und auch zahlreichen Geschenken zum Trotz (ein neues Kleid und schicke Wäsche, sowie ein silbernes Armband, das Sie sich selbst ausgesucht hatte und über das Sie sich sichtlich gefreut hat), behandelte Sie mich mit absolut unnachgiebiger Strenge. Kleinste Flüchtigkeitsfehler beim Verrichten von Arbeiten wurden mit Schlägen geahndet, und als Belohnung für meine Putzdienste erwartete mich nicht etwa ein intimer Moment zu meiner Gebieterin, nach dem es mich so sehr dürstet, sondern lediglich ein Kuss auf Ihre Schuhspitzen zum Zeichen meiner Dankbarkeit dafür, dass Sie mir zeigt wo mein Platz ist. Anschließend durfte ich noch etwas vom Fußboden auflecken, das Sie zu meiner Erniedrigung dorthin gespuckt hat.

Vielleicht mögen Andere in meiner Situation ein Gefühl der Enttäuschung verspüren, angesichts der gehorsam ausgeführten Dienste sowie der überreichten Geschenke ohne Belohnung wieder aus dem Domizil der Herrscherin herausgeworfen zu werden. Als ich dann nach Hause fuhr und über den Abend nachdachte, wurde mir aber wieder einmal klar, dass es einen "zu strengen Umgang" mit mir vermutlich gar nicht geben kann. Denn meine Erfüllung finde ich darin, im Leben meiner unnachgiebigen und gemeinen Herrin genau den Platz einzunehmen, den Sie für mich als passend ansieht.

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